Der Sommer ist traditionell die Zeit, in der die Theater ihre neuen Spielpläne vorstellen – so natürlich auch das Landestheater Oberpfalz. Im Future Lab des Überbetrieblichen Bildungszentrums in Ostbayern (ÜBZO) in Weiherhammer stellten Geschäftsführer Wolfgang Meidenbauer und der künstlerische Leiter Christian A. Schnell das erste unter Schnells Ägide entstandene Jahresprogramm des LTO vor – und das hat es in sich.
Zusätzlich zu den Wiederaufnahmen der diesjährigen, vom Publikum gefeierten Inszenierungen von „Pfui! Die Klankermeier-Saga“ (Sept. ’23), „Judas“ (Feb./Mrz. ’24) und „Jedermann“ (Juni / Juli ’24) stehen 10 Neu-Produktionen auf dem Plan.
Ab Oktober ergreift uns das preisgekrönte Kammer-Musical „Spatz und Engel“ über die berührende und intime Freundschaft zwischen Marlene Dietrich und Edith Piaf. Kurz darauf feiert „Doppelt leben hält besser – Taxi,Taxi“ Premiere, ein absolut irrwitziges Stück über einen Taxifahrer, dessen Doppelleben durch einen Unfall vollkommen aus der Bahn geworfen wird – der britische Autor Ray Cooney ist seit Jahrzehnten ein Garant für vor Lachen tränende Augen. Komplettiert wird das Programm des LTO Kulturherbsts mit zwei Gastspielen des „Kontrabass“ mit Urban Luig – der Monolog von Patrick Süskind über das unterschätzte Instrument ist nicht umsonst eines der am meisten gespielten Theaterstücke im deutschsprachigen Raum.
Die LTO Winterbühne beginnt im Dezember mit der Premiere von „Kein Platz für Idioten“, ein mitreißendes Plädoyer für Menschlichkeit des Autors Felix Mitterer, gefolgt von Wolfgang Borcherts weltberühmtem und leider wieder sehr aktuellem Antikriegsstück „Draußen vor der Tür“. Abwechslung verspricht die derzeit meistgespielte deutsche Komödie „Extrawurst“, in der der Vorstand eines Sportvereins anhand eines Grills verhandelt, wie weit Toleranz gehen darf und soll – eine urkomische und hintersinnige Abrechnung mit der vermeintlichen deutschen Leitkultur. Und zum Ende des Winters versucht Jesko Drescher Licht ins Dunkel zu bringen, während er die ihm urplötzlich zugeschickten „Bilder von uns“ betrachtet.
Die Freiluftsaison starten die LTO Sommerfestspiele gleich mit einem absoluten Highlight: das mehrfach preisgekrönte und verfilmte Musical „Anatevka“ wird das Publikum ab Juni 2024 zu Tränen rühren. Und pünktlich zur 900-Jahr-Feier des Marktes Leuchtenberg schließt das LTO sein Jahresprogramm mit der Uraufführung von „Des Kaisers Pfennigfuchser“ aus der Feder von Bernhard Setzwein, der u.a. mit „Resl Unser“ oder „Später Besuch – Dietrich Bonhoeffer redivivus“ bereits mehrfach bewiesen hat, dass er regionale Stoffe in spannende Dramen übersetzen kann.
Auch für Familien ist im Spielplan 2023/24 viel geboten: Eine herrliche (Vor-) Weihnachtszeit verspricht „Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch“, im März macht das Berliner Theater Silflay mit dem poetischen Mutmachstück „Nachts sind alle Hamster grau“ Station, bevor im Sommer „Das Dschungelbuch“ die Naturbühne Schönberg in Grafenwöhr und die Burg Leuchtenberg in einen bunten, wilden Urwald verwandelt.
„Bereits im letzten Jahr haben wir von einer ‚Spielzeit der Superlative‘ gesprochen“, lacht Geschäftsführer Wolfgang Meidenbauer, „da hätten wir den Mund wohl nicht so voll nehmen sollen – denn wir haben nochmal eine Schippe draufgelegt, und jetzt fehlen uns die Worte. Das Publikum darf sich aber gerne selbst überzeugen: bei 15 Produktionen, 20 Spielstätten und 148 Vorstellungen ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei. Und falls man sich vorher doch genauer informieren möchte, sind alle Besucher und Besucherinnen natürlich auch herzlich zu unseren Matinéen und zum Tag der offenen Tür eingeladen.“
Das gesamte Programm gibt es nun übersichtlich im neu erschienenen Spielzeitheft (bei allen Vorstellungen des LTO erhältlich) und natürlich hier auf der Webseite.
Der Vorverkauf für alle Vorstellungen ist bereits eröffnet. Tickets erhältlich über die LTO Homepage, das LTO Kartentelefon (09659-93100, Mo-Fr, 8-12 Uhr), in allen OK Ticket VVK-Stellen und unter www.okticket.de