Schauspiel von Bernhard Setzwein
Regie
Hartmut Kühn
Premiere 12. Juli 2024
Möchten Sie mehr über das Stück erfahren, Regisseur und Darsteller kennenlernen? Dann kommen Sie doch am 07.07.24 um 11.00 Uhr zu unserer Matinée auf die Burg Leuchtenberg!
In Prag auf dem Hradschin residiert ein Herrscher, den halten alle für komplett verrückt: Kaiser Rudolf II. Abgesetzt vom eigenen Bruder ist er mittlerweile ein gebrochener, kranker, wahnhafter, alter Mann. Und dabei war er einmal der mächtigste Herr im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Alle drängten an seinen Hof, Maler und Künstler, Alchemisten und Sternendeuter, Wissenschaftler und Scharlatane. Im Labyrinth der Hradschin-Burg hortete er eine der größten Wunderkammern der Welt, vollgestopft mit Kuriositäten, Geheim-nissen und Sensationen. Rudolf wollte den Stein der Weisen besitzen, sämtliche Welträtsel lösen und mit Geistern und Engeln in Kontakt treten. Was er nicht mochte: ein riesiges Reich regieren, heiraten, für einen legitimen Nachfolger sorgen, Kriege führen, zum Beispiel gegen die Türken.
So ein Kaiser verliert über kurz oder lang seine Unterstützer. Nur mehr wenige halten zu ihm. Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg ist so einer. Er steht Rudolf zur Seite bis zum Schluss. Jahrelang hat er den Kaiser beraten und auf Reichstagen vertreten, war dessen „Reichsmuster-Commissarius und Pfennig-meister“ und trieb in dieser Funktion die Türkensteuer ein, die zur Finanzierung eines Krieges gegen das Osmanische Reich dienen sollte. Was er dabei vernachlässigt, ist seine eigene Herrschaft, unter anderem mit den Burgen Pfreimd und Leuchtenberg. Um dem Kaiser zu dienen, zieht er sogar nach Prag. Und er kümmert sich zu wenig um Wilhelm, der das alles einmal über-nehmen soll. Der älteste Sohn entwickelt sich gerade zum Gegenteil seines Vaters. Er ist trunksüchtig, gewalttätig, skrupel- und verantwortungslos. Wilhelms Sohn Adam wird es sein, mit dem die jahrhundertelange Herrschaft der Leuchtenberger unwiderruflich untergeht. Denn schließlich kommt zu all den persönlichen Katastrophen auch noch eine weltgeschichtliche hinzu: Der Dreißigjährige Krieg bricht aus.
Bernhard Setzweins eigens für das 900jährige Jubiläum der Burg Leuchtenberg geschriebene Historienstück ist eines mit starken Parallelen zu unserer Jetzt-Zeit. In ihm treten selbstverliebte, realitätsblinde Weltenlenker auf, die selbst von den staubtrockensten Realpolitikern, aber auch den vernünftigen Frauenfiguren an der Seite der Machtmänner nicht gebändigt werden können. Sehenden Auges läuft man ins Unheil. Generationskonflikte beherrschen die Handlung und veranschaulichen das scheinbar uralte Gesetz: die Alten bauen Reiche auf, die Jungen reißen sie wieder ein. Und das alles spielt zu einer Zeit – nämlich kurz nach 1600 –, die selber ein einziges Theaterspektakel war, mit Prunk und Zauberei, Hofnarren und Fensterstürzen, Geistererscheinungen und Zeichen an der Wand. Und alles ist stets Tragödie und Komödie zugleich.
Freitag
Premiere
Spielort Leuchtenberg, Burgruine
Beginn 20.00 Uhr
Samstag
Spielort Leuchtenberg, Burgruine
Beginn 20.00 Uhr
Sonntag
Spielort Leuchtenberg, Burgruine
Beginn 20.00 Uhr
Freitag
Spielort Leuchtenberg, Burgruine
Beginn 20.00 Uhr
Samstag
Spielort Leuchtenberg, Burgruine
Beginn 20.00 Uhr